Heizen und Lüften im Badezimmer

Durch die hohe Luftfeuchtigkeit, die durch heißes Wasser entsteht, sind Badezimmer stärker von Schimmelbefall bedroht als alle anderen Räume. Außerdem entsteht dort schnell eine ungesunde Hitze, die aber durch effektives Lüften ohne großen Energieverlust reduziert werden kann. Daher ist es ratsam, dass jeder grundlegend darüber Bescheid wissen sollte, wie im Badezimmer richtig und effizient geheizt bzw. gelüftet werden kann.

Zunächst sei dazu gesagt: Grundregeln für effektives Heizen, die für andere Räume gelten, sind auch auf das Badezimmer anwendbar. Das heißt: Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern für zweimal knapp 15 Minuten am Tag ist besser, als Fenster konstant gekippt offen zu halten. Wobei natürlich auch die Grundregel gilt: Niemals gleichzeitig heizen und lüften!

Außerdem sollten Fenster und Türen richtig dicht sein – mithilfe von Isolierband an Fensterrändern und Schaumstoffleisten an Türschwellen einfach zu erreichen – und das jährliche Entlüften der Heizkörper sollte auch im Bad geschehen. Denn dann geht kaum Energie verloren und jeder Heizkörper des Bads verteilt die ganze Wärme, die ihm zugeführt wird.

Zusätzlich zu alldem gibt es im Bad einige Besonderheiten, die für ein effektives Heizen zu beachten sind. Über die sechs wichtigsten dieser Besonderheiten erfahren Sie im Folgenden kompakt alles Wichtige, um sinnvoll heizen und lüften zu können.

1. Außer Handtüchern nichts auf oder vor die Heizkörper legen bzw. stellen

Im Bad ist diese Regel noch wichtiger als in anderen Räumen: Stellen Sie keine Möbel oder gar Keramik-Elemente vor die Heizkörper. Nur Handtücher oder Duschtücher, die trocknen sollen, haben ihren Platz auf der Heizung. Alles andere blockiert die gerade im Badezimmer wichtige Heizwärme und erhöht die Kosten enorm.

2. Maximal 23°Celsius Raumtemperatur

Auch wenn es jeder gerne warm im Badezimmer hat, ist eine zu hohe Temperatur sowohl ungesund als auch teuer. 24° Celsius sollten im Badezimmer nicht überschritten werden, optimal sind 21° bis 24° Grad Celsius – und die sind vor allem während des Duschens mit warmem Wasser schnell erreicht. Verwenden Sie zur optimalen Messung und Einstellung der Temperatur ein Thermostat mit Display für die Heizkörper und/oder ein Thermometer, mit dem sie die Raumtemperatur immer im Auge haben. Bei ersterem Hilfsmittel sollten Sie im Badezimmer häufiger als in anderen Räumen das Ventil überprüfen: Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kann es schnell verkalken und dadurch Probleme bei der genauen Messung der Heiztemperatur bekommen.

3. Seltener Baden

Warmes Badewasser hat zwar keinen starken Einfluss auf das Heizen im Badezimmer selbst – muss aber natürlich dennoch vor dem Einlaufen in die Badewanne erhitzt werden. Und hier verstecken sich durchaus relevante Kostenbeträge. Wer also Energie sparen will, badet seltener pro Monat und duscht alternativ.

4. Rollläden schließen

Haben Sie Rollläden an den Fenstern des Badezimmers, sollten Sie sie über Nacht immer schließen. Dadurch bleibt mehr Wärme im Raum – und der Heizkörper muss morgens weniger Energie aufbringen, um das Badezimmer auf eine angenehme Temperatur zu bringen.

5. Die Heizkörper nie abschalten

Die Temperatur der Heizkörper im Badezimmer über Nacht um bis zu 5° Celsius zu senken reicht völlig aus. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit angemessen reduziert und mehr Energie eingespart als beim kompletten Abdrehen aller Heizenergie – da deshalb am nächsten Tag mehr Energie für das erneute Hochfahren der Temperatur benötigt wird. Dies wird durch offenstehende Türen noch verschlimmert. Zudem begünstigt ein derartiges Heizfehlverhalten auch den Schimmelbefall des Badezimmers.

6. Richtig lüften im Familienbetrieb

Benutzen mehrere Personen das Badezimmer direkt hintereinander, muss erst nach dem letzten Benutzer gelüftet werden. Dieser sollte direkt nach dem Baden oder Duschen alle Heizkörper runter drehen und die Fenster weit öffnen. Diese Art von Stoßlüften hat auch bei einer Fußbodenheizung zu geschehen, um den entstandenen Wasserdampf entweichen zu lassen. Eine Fußbodenheizung muss, anders als „normale“ Wandheizkörper, dafür allerdings nicht abgedreht werden. Bei mehreren Personen kann zum Ausgleich des entstehenden Wasserdampfes die Heizung während des Badens oder Duschens alternativ auch etwas höher als 24° eingestellt werden.

 

Wenn Sie diese sechs Grundregeln regelmäßig befolgen, heizen und lüften Sie ihr Bad optimal und zudem noch energieeffizient. Sie werden am Morgen immer ein warmes Badezimmer vorfinden und wenig bis kaum Schimmelbefall haben – die berühmten zwei Fliegen, mit einer Klappe geschlagen.